Vom Protest zur Anerkennung: Die dauerhafte Ausstellung der Gedenktafel für Samuel Yeboah

Unglaublich aber wahr: Noch in diesem Som­mer soll unsere Gedenk­tafel für Samuel Yeboah ins Saar­louis­er Rathaus wan­dern und dort dauer­haft aus­gestellt wer­den. Die Gedenk­tafel wurde im Rah­men ein­er Demon­stra­tion zum 10. Todestag von Samuel Yeboah im Sep­tem­ber 2001 von autonomen Antifaschist*innen an der Saar­louis­er Rathaus­fas­sade ange­bracht. Die Stadt Saar­louis ließ die Tafel noch in der sel­ben Nacht wieder ent­fer­nen und erstat­tete Anzeige. In dem Zusam­men­hang kam es zu lang­wieri­gen Prozessen gegen den Anmelder der Demonstration.

Seit knapp 25 Jahren ste­ht diese Gedenk­tafel für den Kampf um die Erin­nerung an Samuel Yeboah. Und dafür, dass der ras­sis­tis­chen Hin­ter­grund dieses Mordes über Jahrzehnte ver­leugnet wurde.

Erst als auf­grund neuer Ermit­tlun­gen und des anschließen­den Prozess­es samt Verurteilung eines der Mörder nun auch staatliche Organe den ras­sis­tis­chen Hin­ter­grund der Tat zweifels­frei fest­gestellt haben, kon­nte die Stadt Saar­louis es nicht länger abstreiten.

Die kon­tinuier­liche Erin­nerungsar­beit und zahlre­iche Kam­pag­nen der Aktion 3. Welt Saar, des Saar­ländis­chen Flüchtlingsrates und der Antifa Saar / Pro­jekt AK haben das Gedenken an Samuel Yeboah und die gesellschaftlichen Hin­ter­gründe des Mordes wach gehal­ten, so dass auch heute jün­gere Gen­er­a­tio­nen von Antifaschist*innen sehr genau über die Ereignisse von vor über 30 Jahren in Saar­louis Bescheid wissen.

Und tat­säch­lich kon­nte der Saar­louis­er Ober­bürg­er­meis­ter Marc Spe­ich­er (CDU) davon überzeugt wer­den, die Tafel dauer­haft im Saar­louis­er Rathaus auszustellen. So gilt es nun, den Gedenkstein zu „ver­ab­schieden“ und auf seine Reise ins Saar­louis­er Rathaus zu schick­en. An dieser Stelle sei nochmal ins­beson­dere der Aktion 3. Welt Saar gedankt, die dies maßge­blich voran gebracht hat.

Dazu laden wir ein am
Son­ntag, dem 15. Juni 2025 ab 15.00 Uhr.
Ver­anstal­tungsraum der Com­mune (Roten­hof­s­traße 1 / Hin­ter­haus)
66111 Saar­brück­en

Geplant ist ein Pro­gramm mit vie­len Pausen und Möglichkeit­en zur Stärkung bis 18.00 Uhr, um dann den Abend noch gemein­sam ausklin­gen zu lassen. Wir wer­den zahlre­iche Mate­ri­alien der let­zten 30 Jahre zu dem The­ma ausstellen, es wird Bücher­tis­che geben, eine Dia-Show und Aktivist*innen wer­den von Ein­drück­en, per­sön­lichen Erleb­nis­sen und poli­tis­chen Ein­schätzun­gen rund um die Gedenk­tafel berichten.

Wir wür­den uns sehr freuen, Euch dort zu begrüßen.

Antifa Saar / Pro­jekt AK

Kurzbericht zum Christopher Street Day in Saarbrücken: Rechte Provokation gescheitert – Antifaschistischer Widerstand zeigt Wirkung

Antifaschist:innen auf der Luisen­brücke – Foto: Kai Schw­erdt (Lizenz: CC BY-NC 2.0)

Bun­desweit nehmen die recht­en Angriffe auf queere Men­schen und Paraden zum Christo­pher Street Day (CSD) zu. Auch in Saar­brück­en wur­den in den ver­gan­genen Jahren immer wieder Men­schen im Umfeld des CSD von Nazis attack­iert. In diesem Jahr ver­sucht­en rechte Aktivis­ten, den Saar­brück­er CSD am 8. Juni 2025 mit ein­er Gegenkundge­bung zu stören. Unter dem Mot­to „Tra­di­tion & Heimat statt CSD” hat­te eine Gruppe junger saar­ländis­ch­er Nazis zu ein­er Ver­samm­lung auf der Luisen­brücke aufgerufen. Trotz umfan­gre­ich­er Mobil­isierung in den sozialen Net­zw­erken erschienen allerd­ings lediglich neun Per­so­n­en. Ihnen standen bis zu 250 Antifaschist:innen gegenüber, die dem Aufruf der Antifa Saar/Projekt AK und ander­er Grup­pen gefol­gt waren, den CSD aktiv zu vertei­di­gen. Die recht­en Aktivis­ten wur­den immer wieder in der Stadt kon­fron­tiert und die antifaschis­tis­che Aktion hat an diesem Woch­enende ein­mal mehr deut­lich gemacht: Nazis haben in Saar­brück­en keinen Platz.

Ein­er von neun: Der rechte Aktivist Tris­tan Friebel beschreibt den Tag in eige­nen Worten.

Nazikundge­bung auf der Luisen­brücke – Foto: Kai Schw­erdt (Lizenz: CC BY-NC 2.0)

Im Übri­gen ver­lief der CSD nach dem bish­eri­gen Ken­nt­nis­stand der Antifa Saar/Projekt AK störungs­frei. Unter dem Mot­to „Unser gutes Recht – kein Schritt zurück“ haben Zehn­tausende Men­schen in Saar­brück­en demon­stri­ert und gefeiert. Allein an der Parade am Son­ntag nah­men über 10.000 Men­schen und 37 Wagen teil.

No Geno­cide under our Rain­bow”: Der SDS Saar­brück­en mit seinem anti­semi­tis­chen Trans­par­ent – Foto:

Die Antifa Saar kri­tisiert jedoch, dass der SDS Saar­brück­en auf der Parade ein Trans­par­ent mit der Auf­schrift „No Geno­cide under our Rain­bow“ zeigen kon­nte. Dieses bezog sich auf einen ver­meintlichen Völk­er­mord an Palästinenser:innen im Gaza­s­treifen durch Israel. Die falsche Behaup­tung, Israel bege­he in Gaza einen Genozid, ignori­ert, dass die Hamas in erster Lin­ie für das Leid der palästi­nen­sis­chen Bevölkerung ver­ant­wortlich ist, indem sie zivile Ein­rich­tun­gen als Waf­fen­lager und Raketen­ab­schuss­ram­p­en miss­braucht. Statt die verbliebe­nen Geiseln freizu­lassen und zu kapit­ulieren, operiert die Hamas weit­er­hin aus einem weitverzweigten Tun­nel­sys­tem her­aus. Auch das Mas­sak­er vom 7. Okto­ber und die hybride Kriegs­führung der Hamas, die gezielt emo­tionale Manip­u­la­tion in den sozialen Medi­en ein­set­zt, wird dabei aus­ge­blendet. Die Ver­wen­dung solch­er Nar­ra­tive im Kon­text des CSD ist beson­ders per­fide, da queere Men­schen in Gaza unter der Herrschaft der Hamas sys­tem­a­tisch ver­fol­gt und mit dem Tod bedro­ht sind.

Die Antifa Saar / Pro­jekt AK bedankt sich bei allen Antifaschist:innen, die sich den Nazis gestern so entschlossen in den Weg gestellt haben. Wir wer­den die Umtriebe der recht­en Akteure weit­er­hin genau beobacht­en und bei Bedarf inter­ve­nieren. Hin­weise zu den beteiligten Neon­azis kön­nen ver­traulich an info[at]antifa-saar.org gesendet wer­den.

Kein Fußbre­it den Faschis­ten!
Nazis gibt’s in jed­er Stadt – bildet Ban­den, macht sie platt!
Free Gaza from Hamas — Free the West­bank from Abbas!

 



🏳️‍🌈 Christopher Street Day verteidigen – Für queeres Leben in Saarbrücken und weltweit. ✊

Die Antifa Saar / Pro­jekt AK ruft alle Antifaschist:innen dazu auf, den Christo­pher Street Day (CSD) in Saar­brück­en zu vertei­di­gen. Kommt am Son­ntag, den 8. Juni, um 13:00 Uhr auf die Luisenbrücke.

Für Son­ntag, den 8. Juni 2025, rufen extrem rechte Akteure für 13:30 Uhr zu ein­er Kundge­bung gegen den CSD in Saar­brück­en auf. Unter dem Mot­to „Tra­di­tion & Heimat statt CSD“ soll auf der Luisen­brücke demon­stri­ert wer­den. Hin­ter dem Aufruf steckt eine Gruppe junger Neon­azis aus dem Saar­land, die seit einiger Zeit vornehm­lich über Insta­gram und andere soziale Net­zw­erke ihre rechte Het­ze ver­bre­it­et. Zulet­zt trat­en sie auch bei den „Gemein­sam für Deutschland“-Demonstrationen im Saar­land in Erschei­n­ung, die bis­lang in Lebach, Saar­louis und St. Wen­del stattge­fun­den haben. Für den 28. Juni ist eine Weit­ere für Neunkirchen angekündigt. Diese bun­desweite „Gemein­sam für Deutschland“-Kampagne wird von Den­nis Prak­en­ings und Sascha Dominikows­ki aus Schleswig-Hol­stein organ­isiert. Sie sind zen­trale Fig­uren aus dem recht­sradikalen Flügel der Pandemieleugner:innen-Bewegung und ver­suchen, Neon­azis, AfD-Anhänger:innen, Verschwörungsideolog:innen und Querfront-Esoteriker:innen unter einem neuen Label zu vereinen.

Angriffe von rechts auf queere Men­schen und CSD-Kundge­bun­gen haben in den let­zten Jahren in ganz Deutsch­land und auch inter­na­tion­al mas­siv zugenom­men. Auch in Saar­brück­en wur­den im Umfeld des CSD bere­its als queer gele­sene Men­schen von Nazis ange­grif­f­en. Den Nazis geht es nicht um ver­meintlichen Gegen­protest, ihr Ziel ist es, queeres Leben zu vernichten.

Die Antifa Saar / Pro­jekt AK ruft alle Antifaschist:innen dazu auf, den CSD in Saar­brück­en zu vertei­di­gen. Kommt am Son­ntag, den 8. Juni, um 13:00 Uhr auf die Luisen­brücke. Bringt Schilder, Trans­par­ente, Fah­nen und eure Freund:innen mit und lasst uns den Nazis gemein­sam zeigen, dass sie in Saar­brück­en keinen Platz haben.

Kein Fußbre­it den Faschis­ten!
Nazis gibt’s in jed­er Stadt — Bildet Ban­den, macht sie platt!

Veröffentlicht unter Nazis

Aufruf: Keinen Meter der faschistischen Reaktion — auch in St. Wendel!

Lebach, Saar­louis und jet­zt St. Wen­del. Am Sam­stag, den 31.05.2025, soll der dritte Auf­marsch extrem rechter Akteur:innen unter dem Mot­to “Gemein­sam für Deutsch­land” stat­tfind­en. Das wer­den wir nicht unbeant­wortet lassen! Wir stellen uns dem recht­en Vor­marsch entgegen!

Extrem rechte Kräfte aus dem offen recht­sradikalen Flügel der Pandemieleugner:innenbewegung sowie neon­azis­tis­che Kräfte ver­suchen durch die bun­desweite Kam­pagne “Gemein­sam für Deutsch­land” mit zeit­gle­ichen Demon­stra­tio­nen im gesamten Bun­des­ge­bi­et den Kampf um die Straßen auf eine neue Stufe zu heben. Die extrem rechte Demon­stra­tionskam­pagne wurde von Den­nis Prak­en­ings und Sascha Dominikows­ki aus Schleswig-Hol­stein ini­ti­iert. Nach außen demon­stri­eren sie für “flächen­deck­ende Gren­zkon­trollen”, “gegen die finanzielle Unter­stützung der Ukraine” oder “für den Schutz der Bevölkerung”. Hin­ter diesen ver­meintlich “gemäßigten” Parolen, auf die auch Teile der saar­ländis­chen Presse here­in­fall­en, steckt die alte braune Pest” Wie sie wirk­lich wollen, ist klar: eine deutschna­tionale, ras­sis­tis­che und queer­feindliche Agen­da durch­set­zen und die faschis­tis­chen Kräfte stärken” Ziel der Kam­pagne ist vor allem die Ver­net­zung extrem rechter Akteur:innen und eine neon­azis­tis­che Raum­nahme. Ihre Demon­stra­tio­nen sind also keine harm­losen Spaziergänge, son­dern eine Mobil­isierung von Neon­azis, AfD-Anhänger:innen und recht­sradikalen Pandemieleugner:innen.

Je nach Bun­des­land haben die Aufmärsche unter­schiedliche Erschei­n­un­gen: Während in manchen Städten der Charak­ter der Demon­stra­tio­nen offen mil­i­tant neon­azis­tisch geprägt war, ori­en­tierte sich die saar­ländis­che Demon­stra­tion eher an der anti­semi­tis­chen und deutschna­tionalen Pandemieleugner:innen- und Quer­front- Friedens­be­we­gung. Hier laufen Esoteriker:innen, Ver­schwörungs­gläu­bige und ver­meintliche Friedensfreund:innen Seite an Seite mit den Altkadern des saar­ländis­chen Neon­azis­mus, wie auch mit neuen möchte­gern-Kadern der sich bun­desweit entwick­el­nden neon­azis­tis­chen Jugendbewegung.

Noch im März fol­gten in Lebach dem Aufruf 400 Per­so­n­en, in Saar­louis waren es im April nur noch 300. Als Organ­isatorin der saar­ländis­chen Aufmärsche tritt Moni­ka Trodler vom AfD-Stammtisch “Fre­unde Hochwald” auf. Diese organ­isiert auch die Kundge­bun­gen von “Selb­st­denker Kell/Hermeskeil”, wie im let­zten Monat in Tri­er. Auf diesen Demon­stra­tio­nen sind laut Organ­isatorin die Pride-Fahne ver­boten, Fah­nen des Deutschen Reich­es jedoch gerne gese­hen, was sich junge Neon­azis nicht nehmen lassen woll­ten und diese vor Ort stolz präsen­tierten. Die The­men der ekel­haften Rede­beiträge bei der Demon­stra­tion in Saar­louis reicht­en von recht­en Pro­pa­gandafloskeln wie “Mut und Wahrheit” sowie dem ver­meintlichen Kampf für “Mei­n­ungs­frei­heit”, über Coro­n­aimp­fun­gen bis zur Het­ze gegen trans Per­so­n­en und Sexualaufklärung.

Wie schon Lebach und Saar­louis ist auch St. Wen­del nicht zufäl­lig gewählt. Während der Coro­na-Pan­demie war St. Wen­del ein­er der Orte, wo die soge­nan­nte Wuer­denker-Bewe­gung schon früh auf sehr frucht­baren Boden traf. Neben der Involvierung nicht unwesentlich­er Teile des städtis­chen Kleinbürger:innentums machte sich hier vor allem auch die Dichte der eso­ter­isch oder anthro­posophisch geprägten Bevölkerung im gesamten Land­kreis bemerk­bar. Die auf den Kundge­bun­gen gehal­te­nen Reden waren teils offen anti­jüdisch, wie diejenige des sar­ländis­chen Ver­schwörungside­olo­gen und offe­nen Anti­semiten Trau­gott Ickeroth. Auch der revan­chis­tis­che und deutschna­tionale Het­zer Thorsten Schulte, welch­er sich als “kri­tis­ch­er Jour­nal­ist” aus­gibt, kon­nte vor mehreren hun­dert Men­schen davon faseln, dass Deutsch­land fremdbes­timmt sei und “Selb­st­bes­tim­mung für die Deutschen” fordern. Auch hier hüll­ten sich die alt­bekan­nte Het­ze von Nazis und deutschen Revan­chis­ten in ein lächel­ndes “bürg­er­lich­es” Gewand, um die Bevölkerung zu ver­het­zen. An diese Erfolge will die Demon­stra­tion in St. Wen­del anknüpfen. Dies gilt es zu ver­hin­dern durch entschlosse­nen antifaschis­tis­chen Widerstand!

Jed­er Meter extrem rechter Raum­nahme ist eine ekute Gefahr für die Betrof­fe­nen von deutschem Nation­al­is­mus, Ras­sis­mus, Anti­semitismus, Frauen- und Queerfeindlichkeit!

Dort wo sich Faschist:innen sich­er fühlen, wer­den sie den recht­en Ter­ror ent­fachen, wenn man sie nicht stoppt. Dies zeigen auch zwei jün­gere Beispiele aus St. Wen­del: In der Sil­vester­nacht 2017/18 wur­den linke Jugendliche unter “Sieg Heil”-Rufen mit Böllern bewor­fen und teils zusam­mengeschla­gen. Im April diesen Jahres gab es einen Bran­dan­schlag in der Innen­stadt, bei dem selb­st die Polizei “ein ras­sis­tis­ches Motiv nicht auss­chließt”. In Sol­i­dar­ität mit den Betrof­fe­nen recht­en Ter­rors müssen wir den recht­en Vor­marsch stop­pen. Deshalb müssen wir uns diesem Auf­marsch entgegenstellen!

Kommt zur antifaschis­tis­chen Demon­stra­tion am 31.05. in St. Wen­del und organ­isiert den antifaschis­tis­chen Wider­stand gegen die faschis­tis­che Pest — in St. Wen­del und überall!

Entschlossener Widerstand gegen Naziaufmarsch in Saarlouis

Am Sam­stag, den 26. April 2025, ver­sam­melten sich in Saar­louis zahlre­iche Antifaschist*innen, um gegen einen recht­en Auf­marsch zu demonstrieren.

Der Auf­marsch in Saar­louis war Teil ein­er bun­desweit­en Mobil­isierung, bei der rechte Grup­pen unter dem Titel „Gemein­sam für Deutsch­land“ auf die Straßen gin­gen. Bere­its im März hat­ten solche Grup­pen in Lebach demon­stri­ert, wobei ein knapp 400-köp­figer Mob – beste­hend aus Neon­azis, „besorgten Bürger*innen“ und Teilen der Quer­denken-Bewe­gung – mit Reichs- und Deutsch­land­fah­nen durch die Stadt zog und unter anderem schär­fere Gren­zkon­trollen forderte.

Für den 26. April 2025 riefen diesel­ben Grup­pen erneut zu Demon­stra­tio­nen in mehreren Städten auf, darunter auch Saar­louis. Dort bracht­en sie 300 Per­so­n­en auf die Straße. Die Organisator*innen der Proteste im Saar­land gehören zur Gruppe „Selb­st­denker Kell/Hermeskeil“, die enge Verbindun­gen ins rechte Milieu pfle­gen. Entsprechend wur­den die The­men am offe­nen Mikro geset­zt: Von “Mut und Wahrheit” sowie “Mei­n­ungs­frei­heit”, über Coro­na-Imp­fun­gen bis zur Het­ze gegen trans Per­so­n­en und Sex­u­alaufk­lärung. Ähn­lich schmerzhaft klang ihr Ver­such, die deutsche Nation­al­hymne vorzutragen.

Heute stell­ten sich über 200 Antifaschist*innen aus dem gesamten Saar­land dem schwarz-rot-braunen Auf­marsch ent­ge­gen. Bere­its zu Beginn machte die Antifa Saar / Pro­jekt AK klar, dass es am heuti­gen Tag nicht um lang­wierige Reden, son­dern um entschlosse­nen Wider­stand gegen die rechte Mobil­isierung gehe. In der Rede wurde auch die Geschichte Saar­louis’ als ehe­ma­lige Hochburg der Neon­azi-Szene the­ma­tisiert. Beson­ders erin­nert wurde an den ras­sis­tisch motivierten Mord an Samuel Yeboah 1991, der jahre­lang von der Stadt ver­schleiert wurde, bevor er 2023 offiziell als ras­sis­tis­ches Ver­brechen anerkan­nt wurde.

Die Antifa Saar / Pro­jekt AK ent­larvte die Strate­gie der Recht­en, sich unter dem Deck­man­tel von „Friedens­be­we­gung“ und Sym­bol­en wie Frieden­stauben zu präsen­tieren, während ihre Ide­olo­gie weit­er­hin nation­al­is­tisch und ras­sis­tisch bleibt. Der Erfolg rechter Mobil­isierun­gen sei ein alarmieren­des Zeichen, das entschlosse­nen Gegen­protest erfordere. Die Antifa Saar / Pro­jekt AK rief alle Anwe­senden und nicht-Anwe­senden auf, sich an den Gege­nak­tio­nen zu beteili­gen und sich antifaschis­tisch zu organ­isieren, um dem gesellschaftlichen Recht­sruck entgegenzutreten.

Was immer wieder auf­fällt: Die soge­nan­nte bürg­er­liche Mitte läuft zusam­men mit radikalen Recht­en und Verschwörungsideolog*innen. Wer wirk­lich für Zusam­men­halt und Gerechtigkeit ein­ste­hen und nicht vor allem die eige­nen Vor­rechte sich­ern will, ste­ht Seite an Seite mit uns. Danke an alle Antifaschist*innen, die heute durch eine Kundge­bung sowie Block­aden und Störun­gen gemein­sam ein deut­lich­es Zeichen für gelebten Wider­stand und Sol­i­dar­ität im Kampf gegen den recht­en Vor­marsch geset­zt haben.

Bundesweit Naziaufmärsche am 26. April 2025 verhindern! Naziaufmarsch in Saarlouis stoppen!

Im ver­gan­genen März gin­gen bun­desweit faschis­tis­che Grup­pen unter dem Titel „Gemein­sam für Deutsch­land“ auf die Straßen.

Auch im Saar­land wurde demon­stri­ert. Unter Reichs‑, Deutsch­land- und Frieden­stauben­fah­nen zog ein knapp 400-köp­figer Mob aus grotesk anmu­ten­den Frieden­ship­pies, Neon­azis von NPD bis AfD und „besorgten Bürgern“

von der Lebach­er Innen­stadt zu der zen­tralen Unterkun­ft für Geflüchtete und forderte unter anderem schär­fere Gren­zkon­trollen. Der Mobil­isierungser­folg der Recht­en war für viele Antifaschist*innen – auch für uns – eine böse Über­raschung. Spür­bar­er Gegen­protest blieb aus. Das wird dies­mal anders.

Für kom­menden Sam­stag, den 26. April, mobil­isieren rechte Grup­pen unter dem gle­ichen Titel wie im März wieder bun­desweit zu Demon­stra­tio­nen. So in Flens­burg, Itze­hoe, Bad Schwartau, Cux­haven, Ros­tock, Ham­burg, Bre­men, Oranien­burg, Berlin, Magde­burg, Dort­mund, Thor­gau, Weimar, Koblenz, Frank­furt am Main, Aschaf­fen­burg, Nürn­berg, Karl­sruhe, Reut­lin­gen, Balin­gen, München und Saarlouis.

Organ­isiert wer­den sie meist vom recht­en Rand von Quer­denken. Hin­ter den Aufmärschen im Saar­land steckt Moni­ka Trodler mit ihrer Gruppe „Selb­st­denker Kell/ Hermeskeil“.

Antifaschist*innen aus dem ganzen Saar­land mobil­isieren nach Saar­louis um den Nazi­auf­marsch zu verhindern!

Wir rufen dazu auf sich an der Demo und den Aktio­nen am 26. April 2025 in Saar­louis zu beteiligen.

Organ­isiert Euch in antifaschis­tis­chen Gruppen!

Kommt zum Offe­nen Antifa Tre­f­fen in Saarbrücken!

Auf den Staat ist im Kampf gegen Rechts kein Ver­lass – Nur gemein­sam schaf­fen wir es den Recht­sruck auf Dauer zurückzudrängen!

Antifa Saar / Pro­jekt AK

OAT am 4. April 2025

Fr. 4. April 2025 / 18:30 Uhr / com­mune — Hin­ter­haus / Roten­hof­s­traße 1 / Saarbrücken 

Seit let­ztem Jahr organ­isieren wir gemein­sam mit der Antifaschis­tis­chen Jugend Saar und befre­un­de­ten Genoss*innen das OAT in der Saar­brück­er com­mune. Das OAT ist ein Ort an dem Antifaschist*innen jeden Alters und aus unter­schiedlichen Zusam­men­hän­gen zusam­menkom­men, Infos aus­tauschen und sich ver­net­zen. Ide­al für Neuensteiger*innen.
Das OAT find­et in der Regel am ersten Fre­itag des Monats statt. Beginn ist pünk­tlich um 18.30 Uhr und danach gibt es die Möglichkeit bei einem Bier oder ein­er Apfelschor­le noch zusam­men­zusitzen und die Diskus­sio­nen zu ver­tiefen und sich näher ken­nen zu lernen.

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Organisiert Euch — Kommt zum nächsten Offenen Antifa-Treffen (OAT)

Fr. 7. März 2025 / 18:30 Uhr / com­mune — Hin­ter­haus / Roten­hof­s­traße 1 / Saarbrücken 

Seit let­ztem Jahr organ­isieren wir gemein­sam mit der Antifaschis­tis­chen Jugend Saar und befre­un­de­ten Genoss*innen das OAT in der Saar­brück­er com­mune. Das OAT ist ein Ort an dem Antifaschist*innen jeden Alters und aus unter­schiedlichen Zusam­men­hän­gen zusam­menkom­men, Infos aus­tauschen und sich ver­net­zen. Ide­al für Neuensteiger*innen.
Das OAT find­et in der Regel am ersten Fre­itag des Monats statt. Beginn ist pünk­tlich um 18.30 Uhr und danach gibt es die Möglichkeit bei einem Bier oder ein­er Apfelschor­le noch zusam­men­zusitzen und die Diskus­sio­nen zu ver­tiefen und sich näher ken­nen zu lernen.

Veröffentlicht unter Nazis